Die Rottendorfer Faschingsgeschichte beginnt schon viele Jahre vor dem Gründungsjahr der RoKaGe. Es fanden schon sehr früh Maskenbälle und Kostümfeste in der Faschingszeit statt. Es wurden sogar Maskenumzüge gehalten. Trotz der Wirren der Nachkriegszeit und den großen Entbehrungen beim Wiederaufbau - oder vielleicht gerade deshalb - versuchten viele Bürger dem grauen Alltag zu entfliehen und den Humor, den Spaß und die Freude in den Vordergrund zu stellen.
So wurde im Jahre 1953 beim Maskenball der Turner und Sportler i m Kronensaal das 1. Rottendorfer Prinzenpaar - Gerda Schmitt (verh. Roppel) und Alois Blum - mit viel
Helau empfangen. Verdiente Mitglieder wurden mit dem 1. Rottendorfer Karnevalsorden - einem Spiegel am Band - ausgezeichnet.
In den folgenden Jahren fanden immer wieder Karnevalsveranstaltungen statt. Es bildeten sich sogar - zur Verschönerung dieser Abende - Elferräte auf Zeit. Der Fasching
fand in Rottendorf immer mehr Freude, so dass bald der Veranstaltungssaal zu klein wurde. Der Wunsch nach größeren Räumlichkeiten wurde immer größer, so dass der TSV mit dem Bau der Turnhalle für die
notwendigen Räume für gesellige Veranstaltungen in unserer Gemeinde sorgte. Einweihung konnte im Frühjahr 1960 gefeiert werden.
Nun waren die Voraussetzungen für größere Faschingsveranstaltungen geschaffen und die Gründung der Rottendorfer Karnevalsgesellschaft im TSV ließ nicht lange auf sich
warten. Gründung der RoKaGe war also 1960.
In der Faschingssession 1960/1961 wurde ein Elferrat gebildet. Als Sitzungspräsident wurde Konstantin Heller gewählt. Die Rolle des Hofmarshalls übernahm Martin Hobus,
der später zum Generalfeldmarshall ernannt wurde, mittlerweile aber leider verstorben ist.
Endlich war es soweit. Im Januar 1961 konnte zur 1. Prunksitzung eingeladen werden. Unter dem vereinseigenen Spielmannszug,
der allerdings 1965 aufgelöst wurde, zog das närrische Komitee mit Prinzenpaar und Garde aus jungen Turnerinnen in den festlich geschmückten, überfüllten Saal ein. Es war ein voller Erfolg, der auch
in den folgenden Jahren fortgesetzt werden konnte. 1963 übernahm Eduard Hart das Amt des Sitzungspräsidenten. Unter seiner Führung wurden Kontakte, ja sogar Freundschaften, zu anderen
Nachbargesellschaften geknüpft, die teilweise bis heute Bestand haben.
In der Faschingssession 1963 wurde auch erstmals der begehrte Orden mit der Symbolfigur des Buschklopfers verliehen. Die Orden
wechselten mit allgemeinen Karnevalsemblemen und der Darstellung des "Buschklopfers", einer historischen Überlieferung aus dem dreißigjährigen Krieg, als Rottendorfer Bürger zurückgebliebene Soldaten
aus den Wäldern gejagt und sich durch Klopfen auf Bäume und Büsche bemerkbar gemacht haben sollen. Später wichen die allgemeinen Karnevalsembleme Bildern zum jeweiligen Thema der Session, doch der
Buschklopfer ist bis heute erhalten.
Zum Ausklang dieser Session 1963 zog ein Faschingszug mit
vielen Fußgruppen und bunten Wägen durch die Straßen und endete beim 1. Rottendorfer Kinderfasching in der Turnhalle.
Der Rottendorfer Fasching löste überall Begeisterung aus, so dass im Jahre 1967 eine Einladung des Kreisaltersheims Würzburg
die RoKaGe erreichte. Abgehaltene Karnevalssitzungen im Kreisaltersheim und im Altenheim Aub waren Anlass, auch für die Rottendorfer Senioren einen Nachmittag zu gestalten, so dass 1970 zum 1.
Altennachmittag ins Marienheim eingeladen wurde.
Im Jahre 1974 übernahm Reinhold Goll als Sitzungspräsident die Leitung der ROKAGE. Es wurde immer wieder geschafft, den
Rottendorfer Fasching attraktiv zu halten und so das Publikum zu begeistern. Eingeführt wurde auch, dass Prinzenpaar, Elferrat und Prinzengarde die Veranstaltungen der örtlichen Vereine nach
Einladung besuchen und dort mit Grußworten und Tanz die RoKaGe repräsentierten.
Durch die Faschingssession 1989 wurde erstmals vom Präsidenten Robert Geulich geführt, der 1990 Wolfgang Körner zu seinem
Vizepräsidenten ernannte. Unterstützt von einem tatkräftigen Komitee mit vielen guten Ideen, fleißig trainierenden Gardemädchen wird bis heute versucht, den Rottendorfer Fasching abwechslungsreich,
interessant und vor allem voller Spaß und Freude zu gestalten.
So wurde am 11. 11. 1990 erstmals ein Rathaussturm mit viel Geböller und Hurra veranstaltet, der die Inthronisierung vom
Prinzenpaar zum Abschluss hatte.
1991 fiel der Fasching wegen des Golfkrieges leider komplett aus. Er wurde im darauffolgenden Jahr umso kräftiger
nachgeholt.
Im November 1991 wurde der Kirchweihtanz umgewandelt in den Landsknechttanz, bei dem neben der guten Musik vor allem die gefangen
gehaltenen Bürgermeister für beste Stimmung sorgten.
1992 wurde, neben der Prinzengarde und der Kindergarde, die Juniorengarde gegründet. In diesem Jahr gab es erstmalig neben der
Seniorensitzung 2 Prunksitzungen.
1993 feierte die RoKaGe ihr 3 x 11 jähriges Jubiläum mit vielen Gastgesellschaften in der TSV-Halle.
Im darauffolgenden Jahr trat erstmals unser Rottendorfer Prinzenpaar mit Gefolge in TV Touring live auf.
Eine weitere Kindergarde, die sogenannten "Starlights", wurde aufgrund der großen Nachfrage 1995 gegründet. Im gleichen Jahr
entstand noch eine Showtanzgruppe, die aus den Frauen der Elferräte bestand und sich "Nightmares" nannte.
Die Ansprüche der Gäste wurden immer größer. So trafen die Aktiven der RoKaGe 1997 die Entscheidung in der großen und neueren
EN-Halle die Prunksitzung durchzuführen. Die erste Sitzung dort war bis auf den letzten Platz ausverkauft und überraschte das Publikum ungemein mit dem Programm und der Gestaltung der
Halle.
Auch der Spielmannszug, der 1996 gegründet wurde und aus weit über 30 Personen unter dem Stabführer Gerhard Stein bestand, trat
an dieser Sitzung erstmals auf. Leider existiert diese Gruppe heute nicht mehr.
Im Jahre 1999 fand in der TSV-Halle die 1. Kinderprunksitzung mit ausgewähltem Programm statt. In diesem Jahre organisierte die
RoKaGe auch erstmals einen Christbaummarkt, der bis heute noch großen Andrang findet.
2000 feierte die RoKaGe ihr 40 jähriges Jubiläum.
Im Jahre 2002 zog die RoKaGe mit ihren Sitzungen wieder in die TSV-Halle um und veranstaltete dort zwei statt einer Prunksitzung aufgrund der großen Nachfrage. Im September 2002 wurde von der RoKaGe zum ersten Mal ein dreitägiges, mittlerweile schon traditionelles Hofschoppenfest durchgeführt.
In der Session 2002/2003 übernahm Michael Habla den Posten des 1. Sitzungspräsidenten und Kurt Scheurer wurde zum
Gesellschaftspräsidenten ernannt.
Im Jahre 2003 nahm die RoKaGe erstmals am Dorffest teil.
Die RoKaGe feierte im Jahre 2004 ihr 4 x 11 jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass wurde ein dreitägiges Fest organisiert - mit
Beatabend mit der Gruppe "Push", Männerballettturnier, Festumzug und Festkommers in der EN-Halle. Auch fand in Rottendorf erstmals die Narrennachwuchssitzung mit 340 Aktiven zwischen 6 und 16 Jahren
aus 28 unterfränkischen Vereinen statt.
2005 übernahm Rainer Wallaschek seinen Posten als Gesellschaftspräsident. Außerdem wurde in diesem Jahr unser ehemaliges
Tanzpaar, Cornelia Bäumel und Andreas Kraft, Fränkischer Meister beim DVG.
Unsere liebreizende Prinzessin Daniela I. machte im Jahre 2006 die RoKaGe über die fränkischen Grenzen hinaus mit ihrem Charme
bekannt. Sie besuchte unseren bayrischen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber in München, hatte mehrere Fernsehauftritte und Live-Interviews im Radio. Im Sommer beteiligte sich die RoKaGe am
Dorffest.
Nach dem Abschluss der Session 2007/2008 übernahm Wolfgang Körner das Amt des Gesellschaftspräsidenten, das Amt des 1.
Sitzungspräsidenten übernahm Holger Leikam.
In der Session 2008/2009 wurde eine weitere Kindertanzgruppe „Die Tanzzwerge“ ab dem 4. Lebensjahr gegründet. Erstmals fand das
RoKaGe-Weinfest rund um den „Alten Dorfbrunnen“ statt. Im Februar 2009 richtete die RoKaGe das 11. Landkreistreffen der Faschingsvereine in der TSV-Halle aus. Landrat Erhard Nuß hatte 32 Gilden und
Gesellschaften geladen. Die RoKaGe nahm wiederum am Dorffest teil.
„50 Jahre RoKaGe - immer eine närrische Idee“ lautete das Motto zum 50-jährigen Bestehen der RoKaGe in der Session 2009/2010.
Dieses große Jubiläum wurde mit dem 20. Rathaussturm eingeleitet. Ein extra veranstalteter Faschingsgottesdienst fand großen Anklang bei Fasenachtern und bei der Bevölkerung. Auch sollte der längste
Gaudiwurm seit Bestehen mit 50 Gruppen durch das Dorf ziehen. Dieses Ziel wurde auch fast erreicht. Zum Abschluss dieses Jubiläums fand im März ein großes Männerballett- und Showtanzturnier in der
EN-Halle mit anschließender After-Show-Party mit den Partyvögeln statt.
2011 übernahm Detlev Riedl das Amt des1. Gesellschaftspräsidenten,das er bis 2013 bgleitete. Von 2013 bis 2015 war Manfred Kirst
1. Sitzungspräsident und ab 2015 leitet Ulrich Esly als 1. Gesellschaftspräsident die Geschicke der Abteilung
2014 erhielt unser Ehrenpräsident und Gründungsmitglied Eduard Hart den Verdienstorden des Bundes Deutscher Karneval in Gold mit Brillianten, die höchste deutsche närrische Auszeichnung,die nur 1 mal
im Jahr vergeben wird.
2015 feierte die RoKaGe ihr 55 jähriges Bestehen. 5x 11 Jahre, Grund genug es richtig krachen zu lassen. Das Jubiläum begann im November mit einem Festkommers in der Erasmus- Neustetter-Halle mit
großem Rahmenprogramm, viel Prominenz und zahlreichen Gastgesellschaften. Am Tag darauf ging es weiter mit einem eigenen Faschingsgottesdienst und dem 25. Rathaussturm.
Nach 2009 richtete die RoKaGe zum 2. mal das Landratstreffen der Faschingsvereine in der TSV Halle aus. Abschluß der Feierlichkeiten bildete nach Fasching ein eigenes Mixedturnier in der ausverkauften TSV Halle,wo Männerballett und Schautänze gegeneinander antreten konnten und ein großer Erfolg war.
Seit 2016 ist Joachim Fleischer 1. Sitzungspräsident.
Ab 2016 gibt es zum ersten Mal einen eigenen Elferratsorden am Band mit
dem Buschklopfer als Motiv. Der Orden wird immer zum Erferratsoutfit getragen.
Wir werden auch in Zukunft versuchen unser Publikum wenigstens in der Faschingszeit vom Alltagstrott zu befreien und in den Faschingsbann zu ziehen!